Der Aktionskünstler Brandstifter hat 1998 alle öffentlichen Straßen und Plätze zur Asphaltbibliotheque erklärt und war seitdem in Berlin, Brüssel, Chicago, Graz, New York, Paris, Rajasthan, Wien... unterwegs, um die dort verlorenen Informationen in Form von verlorenen Zetteln für Ausstellungen, Aufführungen und Publikationen nutzbar zu machen. Im Juni 2019 errichtete er als Artist in Residence im KÜNSTLER GUT LOITZ E.V. die interdisziplinäre Installation Asphaltbibliotheque Loitz aus Fundzetteln, Fieldrecordings und Videoslides.
# Partzipation durch Fundzetteldepots
Brandstifter ging nicht nur selbst in performativen Begehungen im Juni auf die Suche, sondern lud auch alle dazu ein, sich an dem Projekt zu beteiligen und so aktiv zur Errichtung ihrer kollektiven Asphaltbibliotheque Loitz beizutragen. Bereits am 25. Mai wurden dafür Fundzetteldepots in Loitz eingeweiht, bei denen jede*r, um an dem Projekt zu partizipieren, gefundene Zettel einwerfen konnte.
Die Standorte waren am Speicher im Hafen, an der Lottotheke im Edeka, an der Kassentheke bei Lemke Eisen und Hausrat und am KÜNSTLER GUT LOITZ E.V.
#Fundzettelwand
Die eingehenden Fundstücke wurden über den Projektverlauf hinweg von Brandstifter direkt an einer Wand im Asphaltbibliotheque Projektraum Peenetranz im Künstler Gut Loitz mit kleinen Stahlnadeln arrangiert.
Bis zur Vernissage am 29. Juni entstand dort eine große bunte Wandcollage mit Bild- und Textfetzen die das Leben in und um Loitz skizzenhaft abbildete.
#Sound- und Videoinstallation
Bei seinen performativen Begehungen fing der Aktionskünstler auch Geräusche und Szenen ein, die er beim Sammeln der Zettel im öffentlichen Raum hörte und sah, und bediente sich bezüglich der Wegstrecke beim Dérive, dem Erkunden einer Stadt durch zufälliges, scheinbar zielloses Umherschweifen. Die aufgenommenen Files wurden anschließend von Brandstifter in einer Sound- sowie einer Videoinstallation umgesetzt.